Ein Trauma ist nach wie vor die häufigste Todesursache bei jungen Menschen. Eine aktuelle Publikation der WHO Europa zeigt, dass durch moderne Versorgungsstrukturen die Mortalität von Traumapatienten um bis zu 30% reduziert werden kann. Dies hängt im Wesentlichen von der Zusammenarbeit aller Beteiligten von der Unfallstelle bis zur definitiven Versorgungseinrichtung ab.
Die Patientenversorgung im Schockraum ist vornehmlicher Bestandteil dieser Versorgungskette. Entscheidente Determinanten sind ein eingespieltes Team und die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Vertretern aller beteiligten Fachgebiete.
Die initiale Versorgungssequenz ist keine starre Abfolge bestimmter Untersuchungen und Interventionen, sondern ein dynamischer Vorgang, in dem Untersuchungen und Interventionen, dem Patientenzustand angepasst, zeitgleich durchgeführt werden. Sie stellt eine Reihe von parallel ablaufenden Prozessen dar, die sinnvoll koordiniert werden müssen, um den maximalen Nutzen für den Patienten zu erzielen.
Um diese Prozesse und deren Organisation zu verstehen und gleichzeitig die Aufgaben- und Rollenverteilung im Team zu ermöglichen, sind eine fundierte Ausbildung und effektives Training unentbehrlich. Der ETC-Kurs vermittelt die notwendigen Kenntnisse eines modernen und professionellen Schockraummanagements, das über 2,5 Tage (26 Unterrichtseinheiten) an Simulatoren in verschiedenen Fallszenarien geschult wird. Die Kursinhalte werden vorwiegend als Fallbeispiele mit steigendem Schwierigkeitsgrad in Kleingruppen vermittelt.
Der ETC wird von der European Trauma Course Organisation (ETCO) entwickelt und durchgeführt. Die Gruppe besteht aus international anerkannten Spezialisten aus allen Fachgebieten, die in die Traumaversorgung eingebunden sind. Die Arbeitsgruppe hat sich unter der Schirmherrschaft des European Resuscitation Council konstituiert. Die folgenden europäischen Fachgesellschaften sind in der ETCO repräsentiert und zertifizieren den Kurs:
- ESTES (European Society for Trauma and Emergency Surgery)
- EuSEM (European Society of Emergency Medicine)
- ESA (European Society of Anaesthesiology)
- ERC (European Resuscitation Council)
- CMC (ETC – Course Management Committee)
Hinweis zur Kurssprache:
Das ETC Kurskonzept ist ein junges europäisches Kursformat. Da sich in Deutschland erst eine eigene Instruktorengemeinschaft konstituiert, können die Kurse oft nur unter Beteiligung von Instruktoren aus anderen europäischen Ländern umgesetzt werden. In den Kurseinheiten, in denen fremdsprachige Instruktoren mitwirken, wird im allgemeinen Konsens Englisch gesprochen. In allen anderen Kurseinheiten sowie in den Vorträgen wird in deutscher Sprache unterrichtet. Das Kursmanual ist derzeit noch in englischer Sprache verfasst.
Hier geht's zu den Terminen und Anmeldung der Kurse im Jahr 2024.